Endodontie / Wurzelkanalbehandlung unter OP Mikroskop

Wann ist eine Wurzelkanalbehandlung notwendig?

Im Inneren eines gesunden Zahnes befindet sich das Zahnmark (Pulpa), bestehend aus Blutgefäßen und Nerven. Bei einer tiefen Karies oder wenn ein großes Stück des Zahnes abgebrochen ist, dringen Bakterien in das Zahnmark vor. Diese Bakterien können an der Wurzelspitze eine eitrige Entzündung hervorrufen, die sogar den Kieferknochen auflösen kann. In so einem Fall kann, ähnlich wie beim Blinddarm, eine Ausheilung nur durch das Entfernen des befallenen Gewebes erfolgen.

Welche Alternativen gibt es?

Die einzige Alternative zu einer Wurzelkanalbehandlung besteht in der Entfernung des betroffenen Zahnes. Der Verlust eines natürlichen Zahnes bedeutet allerdings immer einen Eingriff in die Lebensqualität und zieht die Anfertigung eines kostspieligen Zahnersatzes – zum Beispiel Brücke oder Implantat – nach sich. Wird die Zahnlücke nicht versorgt, können schädliche Folgen auftreten, wie Zahnwanderungen der benachbarten Zähne.

Wie sieht der Behandlungsablauf aus?

1. Anästhesie

Der Zahn wird betäubt, damit die Behandlung für Sie so angenehm und schmerzfrei wie möglich abläuft.

2. Kofferdam

Danach wird der Zahn zunächst mit einem Gummituch (Kofferdam) zur Mundhöhle hin isoliert. Dies verhindert, dass Bakterien aus dem Speichel in den Zahn gelangen, die den Zahn noch stärker infizieren würden und dass Speichelflüssigkeiten verschluckt werden.

3. Zugang (siehe Abbildung)

Schließlich wird ein Zugang durch die Zahnkrone zu dem sehr feinen Kanalsystem geschaffen.

4. Kanallängenmessung

Um die exakte Länge der Kanäle zu bestimmen, setzen wir innovative Geräte ein. Zusätzlich werden Röntgenaufnahmen angefertigt.
In unserer Praxis wenden wir ausschließlich die digitale Röntgentechnologie an – die Strahlenbelastung ist um ein Vielfaches geringer als bei der klassischen Methode.

5. Aufbereitung (siehe Abbildung)

Nun werden die Kanäle gereinigt und das infizierte Gewebe entfernt. Hier verwenden wir modernste, flexible Titaninstrumente, die durch einen mikroprozessorgesteuerten Motor angetrieben werden. Zusätzlich wird der Zahn mit desinfizierenden Spülungen behandelt, um Bakterien abzutöten.  Danach werden die Kanäle getrocknet.
Die Reinigung der Kanäle auf der gesamten Länge ist äußerst wichtig, da sich in nur 0,12 mm eines Kanals ca. 60.000 Bakterien befinden. Das heißt, in einem einzigen infizierten Kanal befinden sich ca. 3 Mio Infektionskeime.

6. Dreidimensionale Wurzelfüllung (siehe Abbildung)

Nach der gründlichen Reinigung werden die Kanäle nun mit einem biokompatiblen und elastischen Naturmaterial (Guttapercha) abgefüllt. Bei der Methode, die wir anwenden, wird dieses Material erwärmt, wodurch eine dreidimensionale Füllung gewährleistet wird. Anschließend wird der Zugang zu den Kanälen mit einer Füllung dicht verschlossen.

In besonderen Fällen kann es zu Abweichungen des hier beschriebenen Behandlungsablaufes kommen.

Wie groß sind die Erfolgschancen?

Von der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung wird die Erfolgschance einer Erstbehandlung mit der von uns angewandten Methode mit ca. 95% angegeben. Bei einer Wiederholung der Wurzelkanalbehandlung und bei komplexen Fällen wird die Erfolgsquote mit über 80% angegeben. Bei einer konventionellen Erstbehandlung liegen die Erfolgsaussichten lediglich bei 40%. Die hohen Erfolgszahlen der von uns angewandten Methode kommen nur durch den konsequenten Einsatz der neuesten Behandlungsmethoden und -techniken zustande.
In unserer Praxis kommt ausschließlich das oben beschriebene Verfahren zum Einsatz. Außerdem wird jede Behandlung unter einem Mikroskop durchgeführt.

So wie jeder medizinischen Therapie sind jedoch auch dieser Methode Grenzen gesetzt. In machen Fällen, z.B. wenn der Knochen stark entzündet ist, ist zusätzlich die Entfernung der Wurzelspitze notwendig, um den Zahn zu erhalten.

Für die Aufbereitung der Wurzelkanäle benutzen wir ausschließlich sterile neue Einmalinstrumente, die das Risiko einer Prionenübertragung und Bruchgefahr minimieren.

Die Röntgenbilder werden digital mit hochauflösenden Digitalsensoren entworfen, digital gespeichert und verarbeitet.

Durch die digitale Bildbearbeitung entstehen für Patienten und Behandler keine unnötigen Wartezeiten und Strahlenbelastung. Innerhalb weniger Sekunden kann das Bild mit dem Patienten interpretiert und besprochen werden.

Gibt es Beschwerden nach der Behandlung?

Nach der Behandlung kann sich der Zahn wund anfühlen und zwei bis drei Tage empfindlich sein.

Wie geht es nach der Behandlung weiter?

Ein wurzelkanalbehandelter Zahn ist bruchgefährdet, da die Öffnung zum Kanalsystem relativ tief ist. Deshalb sollte ein solcher Zahn ca. 3-5 Wochen nach der Wurzelbehandlung mit einer Krone oder Teilkrone stabilisiert werden. Bei ausgedehntem Substanzverlust kann es auch notwendig sein, einen Wurzelstift einzusetzen.

Biologische Wurzelfüllungen

Wir bieten biologische Wurzelfüllungen an, die mit der PRF Eigenblut Therapie durchgeführt werden, um eine natürliche und effektive Behandlung von Zahnproblemen zu ermöglichen. Die Abkürzung PRF steht für „Platelet Rich Fibrin“ und ist ein biologisches Material, dass aus dem Eigenblut des Patienten gewonnen wird.  Durch  die Verwendung des Fibrins wird die Heilung beschleunigt und die Regeneration von Gewebe gefördert, wodurch eine Revitalisierung des Zahnes möglich wird.

Wenn Sie gerne nähere Informationen zur Behandlung erhalten möchten, vereinbaren Sie gerne telefonisch oder online einen Termin.

Für unsere Überweiser:

  • Wurzelkanalbehandlung
  • Perforationen
  • obliterierte Kanäle
  • persistierende Beschwerden
  • frakturiert Wurzelkanalinstrumente
  • Revision
  • Mikrochirurgische Wurzelspitzenresektion mit retrograder Wurzelfüllung unter OP-Mikroskop
  • Revitalisation
  • Apexifikation
  • Perforationsabdeckung ( MTA)
  • Reimplantation mit Endo-Behandlung
  • Transplantation mit Endo-Behandlung